Die Situation in Südafrika

Die nachfolgenden aktuellen Informationen erhielten wir direkt aus Südafrika. Sie scheinen uns bemerkenswert, weil die dortige Situation in unserer Presse nur sehr gelegentlich und bruchstückhaft beleuchtet wird, obwohl das Thema im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft von erheblicher Bedeutung sein müsste. Politische Bewertungen in den Beiträgen geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Die Beiträge wurden im Umfang teilweise gekürzt.

Das Hilfskomitee Südliches Afrika

Seit Südafrika von der ›internationalen Staatengemeinschaft‹ aufgrund der ›freien und fairen Wahlen‹ im Jahre 1994 als ›demokratischer Staat‹ anerkannt worden ist, haben etwa eine Million weiße Südafrikaner, immerhin ein Fünftel der gesamten weißen Bevölkerung, ihre Heimat verlassen.

Die Bevölkerungspyramide der Weißen schwankt mittlerweile bedrohlich. Den offiziellen Veröffentlichungen zufolge lebten 2005 noch 4,3 Millionen Weiße in Südafrika, stattliche 841.000 weniger als 1995. Die rasante demographische Veränderung hat fatale Folgen für die Wirtschaft: Der Großteil der abgewanderten Weißen setzt sich aus gebildeten, produktiven und hochqualifizierten Fachleuten zusammen. Diese Abwanderung der Intelligenz schlägt sich längst auf das Alltagsleben nieder. Hohes Niveau an Schulen, Universitäten und in Betrieben oder Disziplin und Kenntnis auf Ämtern und Behörden, bei der Polizei oder geistige Schaffenskraft war gestern. Es gibt keinen ›Nachschub‹ an qualifizierten Arbeitskräften mehr. Von Millionen illegaler Einwanderer und asozialer Wirtschaftsflüchtlinge, vor allem aus Simbabwe, Nigeria und Mosambik, einmal abgesehen.

Als 1994 das sozialistische Triumvirat, bestehend aus dem African National Congress (ANC), der Südafrikanischen Kommunistischen Partei (SACP) und dem Gewerkschaftsbund Cosatu, das bis dahin zur Ersten Welt gehörende Land von der verräterischen Nationalen Partei quasi geschenkt bekam, glaubten die meisten durch vehemente Politpropaganda manipulierten Weißen noch an die Zukunft ihres Landes und waren dementsprechend bereit, ihren Teil zum Gelingen der neuen Zeit beizutragen. Sie glaubten, Südafrika würde von den Fehlern seiner nördlichen Nachbarstaaten gelernt haben. Sie gaben sich der Hoffnung hin, ›unsere‹ Politiker würden ethische Werte hochhalten, ›unser‹ Rechtssystem würde unabhängig bleiben, ›unsere‹ nun von Sanktionen erlöste Wirtschaft würde wie nie zuvor aufblühen und sie glaubten, daß Erziehung und Ausbildung, bekanntlich der Schlüssel für jeden funktionierenden und erfolgreichen Staat, die oberste Priorität ›unserer‹ Regierung sein würde. Nach 13 Jahren ›Freiheit und Demokratie‹ sieht die Wirklichkeit anders aus.

Ausschlaggebender Grund für die Abwanderung der weißen Elite ist außer der enormen

Kriminalitätsrate die vorherrschende rassistische Quotenregelung Affirmative Action, derzufolge Arbeitsplätze nicht aufgrund von Qualifikation oder Leistung, sondern nach Hautfarbe – der schwarzen versteht sich – vergeben werden. Das konformistische Prinzip, erstrangig für Parteigenossen einen lukrativen Posten zu sichern (›jobs for pals‹), mag heute zwar so üblich wie zu Zeiten der liberalen Nationalen Partei und der freimaurerähnlichen Loge Broederbond sein. Der Unterschied ist aber der, daß nun die frühere terroristische Organisation ANC, die Kommunistische Partei und die Gewerkschaftssozialisten sicherstellen, daß ihre Familienangehörigen, Freunde und Konkubinen den größten Teil eines Kuchens bekommen, den sie nicht gebacken haben.  Dieses diskriminierende und korrupte System hat fatale Folgen für das gesamte Land. Aufgrund dieser rassistischen Quotenregelung nähert sich der Standard in allen Lebensbereichen dem Niveau einer Bananenrepublik, woran alle in Südafrika lebenden Völker zu leiden haben.

 Dem südafrikanischen Normalbürger ist die stetig wachsende Inflationsrate auffällig sowie die sich kontinuierlich verschlechternde Situation an den längst gemischtrassigen Schulen und der Kollaps vieler Krankenhäuser, der vor allem aufgrund schlechter Verwaltung und Diebstahl unaufhaltsam scheint. Bei genauerer Betrachtung bleibt dem Bürger auch das Netzwerk korrupter Politiker nicht verborgen, ebensowenig wie der damit in direkter Verbindung stehende Zusammenbruch vieler Gemeinden und Städte. 2004, also exakt 10 Jahre nach der Demokratisierung Südafrikas, waren 133.000 Fälle schweren Raubes gemeldet worden, 52.000 Fälle von Vergewaltigung, 4.700 Fälle von Kindesmißbrauch, 158.000 Fälle von schwerer Sachbeschädigung, 62.000 Verbrechen, die mit dem Drogenmilieu in Verbindung stehen, 20.000 Mordfälle, 30.000 Fälle versuchten Mordes, 11.000 Fälle von grob fahrlässiger Tötung, 3.000 Fälle von Entführung, 300.000 Fälle von Einbruch in Privathäusern – um lediglich einige Zahlen aus besagter Jahresstatistik desjenigen Landes zu geben, das vor der ›demokratischen Befreiung‹ für Normalbürger als sicher galt.

Gespräche mit Opfern von Verbrechen lassen die Brutalität, aber auch die gute Organisation und rassistische Intention der schwarzen Kriminellen erkennen. Im August 2007 wurde Mandy (24) während eines Besuches bei zwei Freundinnen, junge Mütter von je einem Säugling, von zwei mit Pistolen bewaffneten Einbrechern in einem Privathaus in Centurion, dem ehemaligen Verwoerdburg, überfallen. Die gewaltbereiten Eindringlinge verdunkelten umgehend die Fenster und forcierten die Läufe der Waffen an den Kopf bzw. in den Mund ihrer Opfer. Innerhalb von 90 Minuten packten sie Juwelen, Laptops und anderes teures Diebesgut in Leintücher und stellten es in die Garage zum Abtransport bereit. Währenddessen steckte einer der Kriminellen seine Hand in den Slip einer der jungen Frauen, die flehte, er möge ihr nichts antun, da sie erst kurz zuvor ein Kind zur Welt gebracht habe. Der potentielle Vergewaltiger ließ tatsächlich von seinem Vorhaben ab, und tönte hämisch, sie diesmal (!) nicht zu vergewaltigen. Die Verbrecher flohen unerkannt mit dem Auto der Hausbewohnerin. Andrea (18) wurde in Kapstadt auf der Autobahn N1 von vier Verbrechern überfallen, als sie auf dem Seitenstreifen anhalten mußte. Die beiden vorderen Fenster ihres Wagens wurden in einer Blitzaktion eingeschlagen. Während einer der Angreifer das um Hilfe schreiende Opfer festhielt und ihr ständig und in rascher Folge mit der Faust heftig ins Gesicht schlug, raubten die anderen das Auto aus. Vorbeifahrende Autolenker kamen der jungen Frau nicht zu Hilfe. Als die Verbrecher das Mädchen aus dem Auto zerren und vergewaltigen wollten, hielt eine zufällig vorbeikommende Polizeistreife, woraufhin die Verbrecher unerkannt das Weite suchten. Elizabeth (23), eine gepflegte schwarze Verkäuferin in einem hochmodernen Einkaufszentrum im Osten Pretorias, wurde gegen 21 Uhr, als sie von ihrer Arbeitsschicht zu Fuß in ihre nahegelegene Wohnung gehen wollte, von fragwürdigen Straßenverkäufern tätlich bedroht. Sie sei arrogant und hielte sich wohl für etwas Besseres, da sie »unter den Weißen« leben würde, frozzelten die Asozialen. Sie »verdiene es, von ihnen vergewaltigt« zu werden, damit sie sich darüber »wieder klar« werde, daß sie eine Schwarze sei. Die drangsalierte Frau konnte ihren Peiniger entkommen und kam – einstweilen! – mit dem Schrecken davon. Alle hier beispielhaft angeführten Verbrechensopfer beabsichtigen, Südafrika zu verlassen bzw. sind Befürworterinnen für die Wiedereinführung der Todesstrafe.

Die Einwohner Südafrikas, egal, welcher Kultur oder welchem Volk sie angehören, werden jeden Tag mit Gewalt und Verbrechen aller Art konfrontiert. Die (immer noch) schlecht bezahlten Polizisten sehen sich mittlerweile mit bewaffneten Banden konfrontiert, die ihnen an Waffen, Logistik und Entschlossenheit längst überlegen sind. Den zunehmenden Verfall effektiver Polizeiarbeit dokumentiert die Realität. Im Juni 2006 lieferte sich in Johannesburg eine Bande von 22 Räubern, die mit vollautomatischen Sturmgewehren (Modell AK-47) ausgerüstet waren, ein Gefecht mit der Polizei, nach welchem vier Polizisten und acht Verbrecher auf der Strecke blieben. Die stundenlange Schießerei, die den Straßenzug in eine Kriegszone verwandelt hatte, konnte erst durch Angehörige der Sondereinheit (Special Task Force) beendet werden. Im November 2006 überfielen in der Hauptstadt Pretoria fünfzehn Schwerbewaffnete unter rücksichtslosem Gebrauch ihrer vollautomatischen Gewehre einen Geldtransport. Die eintreffenden schwarzen Polizisten erschraken ob der Feuerkraft der ebenfalls schwarzen Verbrecher und machten sich kurzerhand mit einer sogenannten Mafiawende aus dem Staub, anstatt den auf der Straße liegenden Verletzten Erste Hilfe zu leisten und die Räuber dingfest zu machen. Ein weißer Zeuge des Geschehens verfolgte die fliehenden Polizisten, drängte sie von der Straße ab und stellte sie zur Rede. Sie erklärten ihm gegenüber, daß ihre Waffen im Vergleich zu denen der Verbrecher minderwertig seien, und sie getötet worden wären, hätten sie den Kriminellen die Stirn geboten. Daraufhin fragte der engagierte Staatsbürger die ängstlichen Staatsdiener, warum sie nicht Verstärkung angefordert hätten. Hierauf gaben die Polizisten zu verstehen, daß ihre Autos über keine funktionierenden Funkgeräte verfügen würden und in der Polizeistation niemand ihren Telephonanruf beantwortet habe.

»Rassisten-Banden marodieren in Johannesburg« posaunte im Mai der Focus, andere bundesdeutsche Medien waren sich nicht zu schade, sich auf ähnliche Weise in diesen dummen Gesang einzustimmen, denn die ausgebrochene Gewalt fand ausschließlich zwischen südafrikanischen Schwarzen und nichtsüdafrikanischen Schwarzen statt.

Mitverursachend für die Wut der jungen schwarzen Südafrikaner ist nach Einschätzung von Beobachtern ihre eigene Hoffnungslosigkeit. Sie glauben - nicht zu Unrecht! - die Einwanderer nähmen ihnen die Arbeitsplätze weg. Sie wohnen in Siedlungen mit 40 Prozent Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsraten, die weltweit beispiellos hoch sind.

Regelmäßig geraten hohe und höchste Repräsentanten des neuen südafrikanischen Staates mit Skandalen in die Schlagzeilen der Medien. Der ehemalige Botschafter Südafrikas in Indonesien Norman Mashabane beispielsweise wurde 2006 (wieder einmal) vor dem Obersten Gerichtshof wegen diverser Sexualdelikte angeklagt. Bereits 2001 war er wegen einer ganzen Reihe solcher Klagen verurteilt worden.  Ein anderer die Titelseiten füllender Skandal ist der um den ebenso sexbesessenen wie korrupten Jacob Zuma, seines Zeichens immerhin ehemaliger Vizepräsident des Neuen Südafrikas und ANC-Spitzenkandidat für die im April 2009 anstehenden Neuwahlen. Im Mai 2006 entging er haarscharf seinem politischen Untergang als er wegen Vergewaltigung einer jungen Aids-Aktivistin, mit der er bereits mehrfach Sex gehabt hatte, freigesprochen wurde. Im September 2006 wurde der charismatische 64jährige erneut anklagt. Dieses Mal ging es um einen sieben Jahre zurückliegenden Korruptionsfall innerhalb einer der größten Waffenschiebereien in der Geschichte Südafrikas. Zuma, selbstredend als »Anti-Apartheidveteran« gepriesen, ist selbst damit jedoch keineswegs als politisch gestorben zu betrachten. Im Gegenteil, der Politprofi wittert seine Chance, in nicht allzu weiter Ferne doch noch das oberste Amt des Staates bekleiden zu können. Sein Optimismus kommt nicht von ungefähr: Zuma genießt die Unterstützung vor allem der Kommunistischen Jugend (Young Communist League), die im Begriff ist, zur mächtigsten Gruppierung der herrschenden politischen schwarzen Klasse zu avancieren.

Die Korruption in den Behörden ist außer Kontrolle geraten. Vor kurzem wurde aufgedeckt, daß echte südafrikanische Personalausweise in den Branchen des Innenministeriums landesweit käuflich zu erwerben sind. Unter den begehrten Dokumenten befinden sich selbst südafrikanische Pässe. Es ist hervorzuheben, daß es sich hierbei nicht um billig gefälschte Dokumente handelt, die im übertragenen Sinne ohnehin an jeder Straßenecke für einen Apfel und ein Ei feilgeboten werden. Solche Billigfälschungen fallen durch jede Echtheitsprüfung durch. Hier geht es vielmehr um authentische, mit einem Barcode ausgestattete Dokumente, die datenelektronisch in den Hauptrechnern des Innenministeriums erfaßt sind. Gelangen diese Dokumente erst auf die Straße, ist es so gut wie unmöglich, sie als Fälschungen zu identifizieren.

Selbstverständlich werden die Ursachen aller Mißstände politisch korrekt auf den Kolonialismus, die Apartheid oder die Weißen geschoben. Längst hat es sich unter der seit 14 Jahren in der Verantwortung stehenden Regime eingebürgert, Verantwortung eben nicht zu übernehmen, sondern für das eigene Versagen und Unvermögen Dritte verantwortlich zu machen. Der in der ›westlichen Wertegemeinschaft‹ viel gefeierte Erzbischof Desmond Tutu zum Beispiel bezichtigte vor nicht allzu langer Zeit die südafrikanischen Weißen der »Undankbarkeit« für die »unglaubliche Generosität«, die ihnen von der »schwarzen Gemeinschaft« zuteil würde. Tutu behauptete, die meisten Weißen würden leugnen, von der Apartheid profitiert zu haben und die »Führer der Apartheid« würden sich weigern, »Verantwortung für die ihre Verbrechen« zu übernehmen. Im April 2006 erklärte der fromme Gottesmann, er hoffe, daß eines Tages die Weißen sagen würden: »Vielen Dank, daß ihr nicht unsere Köpfe abgehackt habt.«

Obgleich die überwiegende Mehrheit der Weißen noch immer brav Steuern bezahlt und damit zum wesentlichen Teil des Staatsbudgets beiträgt, steigt die Unzufriedenheit unter ihr sichtbar an. Die Menschen Südafrikas – keineswegs nur Weiße – sind der Kriminalität überdrüssig. Immer häufiger treten Fälle von Selbstjustiz ans Tageslicht. Kurz vor Weihnachten letzten Jahres beispielsweise überfielen drei Räuber ein Restaurant und dachten, leichtes Spiel mit den speisenden Gästen zu haben. Es sollte jedoch ganz anders kommen! Während einem Räuber mit Müh und Not die Flucht gelang, wurden die beiden anderen von ihren potentiellen Opfern erschossen.

 

Trotz der geschilderten chaotischen Umstände werden die Repräsentanten des Neuen Südafrikas nicht müde, zu behaupten, es gebe keine Gefahr für die Besucher, die 2010 zu der anberaumten Fußballweltmeisterschaft zu erwarten seien. In einer offiziellen Verlautbarung des Organisationskomitees hieß es jüngst: »Es gibt keinen Zweifel, daß dieses Land imstande ist, für die Sicherheit einer jeden Person zu sorgen, die zur Weltmeisterschaft anreist. Wir werden die Unterkünfte der Spieler sichern, die Hotels, die Verkehrsrouten usw.« Tatsächlich? Viel wahrscheinlicher ist es, daß bis dahin das gesamte Land in eine Kriegszone verwandelt sein könnte.  Da kann man nur sagen: Herzlich willkommen in der Volksrepublik Südafrika!

Schwer wiegt Mbekis ideologisch verbissene afro-nationalistische Haltung. Mandelas sogenannte Versöhnungspolitik ist längst verdrängt von der ständigen Betonung schwarz-weißer Gegensätze und der »Schuld der Apartheid« an den sich stets verschlechternden Zuständen im Land. Aus dieser Haltung rühren seine aberwitzigen, Millionen das Leben kostenden Ansichten über AIDS (siehe auch das nachfolgende Kapitel! HSA) desgleichen sein Verhältnis zu Robert Mugabe und seine paranoische Empfindlichkeit gegenüber jeglicher Kritik, besonders wenn sie von weißer Seite geäußert wird. Die Verdrängung möglichst aller Weißen aus öffentlichen Diensten und ihre Entmachtung in der Wirtschaft ist ihm wichtiger als wirtschaftliches Wachstum, die oberste Voraussetzung für Armutsminderung. Loyalität und blinder Gehorsam bei Ministern und anderen Untergebenen zählen bei ihm weit mehr als Leistung und Initiative; sein Kabinett besteht daher großenteils aus Nieten, deren Ministerien entsprechend kümmerlich funktionieren.

Unter Mbekis Herrschaft ist das Selbstverständnis des ANC in seiner frühen Phase als stark kommunistisch beeinflußter Befreiungsbewegung stehen geblieben. Noch immer beherrschen längst diskreditierte sozialistische und afro-nationalistische Vorstellungen das Denken. Der Partei fehlt somit Orientierung hinsichtlich der Entwicklung eines modernen Staates.

Die Abservierung Mbekis ist jedoch kein Grund zu optimistischer Hoffnung. Im Gegenteil, größte Besorgnis ist angeraten: Einerseits sehen wir Jacob Zumas massive Unterstützung durch linksorientierte Kräfte wie Cosatu, Kommunistischer Partei, ANC Youth League und anderen »revolutionären Kräften«, die bei Investoren nicht gerade Hochstimmung verursacht. Andererseits hat er immer wieder in- und ausländischen Finanzleuten versichert, er werde als Präsident die gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzpolitik fortsetzen. Das mißfällt wiederum dem linken Lager, das energisch eine gelenkte sozialistische Wirtschaft fordert. Gleichzeitig hat er aber bewiesen, daß er intelligent und gerissen ist.

Summa summarum:

Das Regime steht unter starkem politischen Druck, die im Zuge des »Freiheitskampfes« genährten und überspannten Erwartungen zu befriedigen, das heißt konkret: Schwarzen gutbezahlte Posten und auch andere wirtschaftliche und soziale Vorteile zu verschaffen. Da die Privilegierten weithin keine Gegenleistungen in Form von Arbeit, Verantwortung und Steueraufkommen erbringen, entstehen für die Wirtschaft und somit für den Normalverbraucher erhöhte Kosten infolge verfallender öffentlicher Verwaltung, Infrastruktur, Schul- und Bildungswesen, Gesundheitsdienste usw. Dieses Mißverhältnis zwischen wirtschaftlichen und politischen Erfordernissen beeinträchtigt in hohem Maße Südafrikas wirtschaftliches Vorankommen und damit seine politische Stabilität. Genau hierin liegt paradoxerweise die einzige Hoffnung auf eine mittelfristige Wiedergeburt Südafrikas. Grund zur Freude ist das nicht gerade.

Dr. Claus Nordbruch

 

Anmerkungen:

 Graeme Hosken, »Stats show we’re not safe«, in Pretoria News v. 21. September 2004, S. 1.

 Mit allen drei Opfern sprach der Verfasser unter Zeugen am 12. September 2007 in Pretoria.

 Alex Eliseev, Solly Maphumulo & Botho Molosankwe, »Shootout leaves 12 dead«, in Pretoria News v. 26. Juni 2006, S. 1.

 »›Outgunned‹ cops flee gang«, in Pretoria News v. 1. November 2006, S. 1.

 »Embassy sex pest appeal put on hold«, in The Citizen (Johannesburg) v. 1. November 2006, S. 6.

 Werner Swart, »ID Shocker«, in The Citizen (Johannesburg) v. 1. November 2006, S. 1 ff.

 Thokozani Mtshali, »Tutu slams ›ungrateful‹ white South Africans«, in Pretoria News, v. 24. April 2006, S. 5.

 »SA ›can protect 2010 visitors«, in The Citizen (Johannesburg) v. 19. Oktober 2006, S. 9.

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